Blue Zaire Moba Becken mit Kaminbeheizung

  • Sooooo,

    Ich hab sehr lange auf die Holzteile für die Verkleidung gewartet, aber jetzt ist das Becken endlich fertig und ich möchte es hier Schritt für Schritt vorstellen.


    Angefangen hat alles mit der Unterkonstruktion und dem Becken.

    Der Unterbau ist in folgende Schichten aufgebaut:

    Direkt auf das Parkett Styropor um den Boden zu schützen und Unebenheiten auszugleichen.

    Darauf eine Siebdruckplatte für eine flächige Kraftübertragung . Auf diese nun vier Ytong Säulen ohne Mörtel. Lediglich zwischen den beiden untersten Steinen habe ich eine Mörtelschicht aufgebracht, um den sehr schrägen Boden auszugleichen. Darauf erneut eine Siebdruckplatte und als letzte Schicht wieder Styropor um die Bodenscheibe vor Spannungen zu schützen. Fertig ist die Unterkonstruktion. Das ganze liest sich wie eine fünf Minuten Aktion, jedoch hab ich Monatelang geplant, da zum einen der Boden (Mietwohnung) geschützt werden muss. Zum anderen ist der Boden sehr schief und uneben. So schien es mir am besten dies auszugleichen.

    Das Becken ist ein Standartmaß, 200x60x60 also 720l von der Firma Friedeberg. Ich kann dazu nur sagen, sowohl mit dem Bestellvorgang, als auch mit der Qualität bin ich super zufrieden. Das Becken ist Standard, bis auf eine kleine Änderung. Die Querstege enden bereits 30cm vor den Seitenscheiben (normal sind es 10cm). Diesen Platz habe ich für meine Filter benötigt und die Firma Friedeberg hat das wunderbar umgesetzt.


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    Nun ging es weiter mit den Filtern.

    Das wird nun einige von euch etwas überraschen, aber ich habe mich für zwei Juwel Bioflow XL entschieden. In jede Ecke wurde ein Filter quer zur Rückwand eingeklebt (daher habe ich auch die 30cm Abstand zur Seitenscheibe benötigt, da man die Körbe mit den Filtermedien sonst nicht rausnehmen kann.) Ich bin ein riesen Fan dieses Filters, daher diese ungewöhnliche Konstellation. Bisher läuft das Becken einwandfrei. Die zwei Pumpen mit je 1000l Fördermenge, liefern glasklares Wasser und der Vorteil von zwei Filtern ist eben die Sicherheit, das ein weiterer im Becken ist sollte einer Ausfallen.


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    Nun ging es an die Felsen.

    Diese sollten Öffnungen haben, durch die nur die Welse passen, nicht jedoch die Buntbarsche. Außerdem war der Plan, dass sie nicht eingeklebt werden um sie jeder Zeit rausnehmen zu können, um Fische die sich hinten dran verstecken, auch fangen zu können. Ich habe nun Sand bereits eingefüllt, da die Felsen auf dem Sand stehen sollten. Das war ein Fehler, später dazu mehr.

    Zuerst also die Grundform aus Styropor gebaut. (Vom Bild zum Endergebnis hat sich noch etwas geändert und ein kleiner dritter in der Mitte kam dazu).

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    Im nächsten Schritt habe ich die Styropor Felsen Schicht für Schicht mit Portland Zement bestrichen (wichtig ist es hierbei Zement ohne Zusatzstoffe zu verwenden, da nur dieser ungiftig ist). Ca. eine Woche lang jeden Tag eine Schicht, und wieder trocknen lassen. Die letzte Schicht habe ich nun mit ebenfalls ungiftiger schwarzer Abtönfarbe eingefärbt, so ist nun ein Kräftiges Fels grau entstanden. Anschließend den Zement ca. 14 Tage abbinden lassen. Jetzt habe ich von hinten, mit einem Brenner, das Styropor rausgeschmolzen. Übrig bleibt nur die dünne Ausenwand des Zement, ca. 1 cm dick. Dieser kam nun in Wassertanks und wurde eine Woche gewässert. Noch Löcher rein, für die Welse und fertig waren die Felsen. Auf eine Versiegelung verzichte ich, da Portlandzement (wenn man den richtigen kauft) und Abtönfarbe, völlig ungiftig sind, und auf den rauen Zement, super Algen wachsen, was die Steine noch natürlicher aussehen lässt.

    Ergebnis sieht so aus (es fehlen noch ordentlich Algen).

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    Die Felsen verdecken die Filter nahezu komplett und können jederzeit raus genommen werden. In den dritten kleinen Fels in der Mitte, habe ich noch einen Sprudelstein eingebaut.


    Nun habe ich die Felsen eben auf den Sand gestellt, das war wie gesagt ein Fehler, da leider einer meiner Frontosa nun drunter durch gegraben hat und hinter diese Rückwand kam. Auch waren die Löcher für die Welse zu groß. Er ist in Panik geraten und hat sich dabei, schwer verletzt. Zum glück hat er sich gut erholt. (hier im Forum bei Krankheiten unter "Verletzung durch Rückwand" nachzulesen). Also Felsen wieder raus, die Löcher für die Welse verkleinert, und die Felsen wieder rein. Diesmal aber bis auf die Bodenscheibe runter. Seit dem klappt alles.


    Jetzt ging es also an die Verkleidung des Beckens.

    Diese wollte ich genauso hoch haben, wie der Schrank der neben dran steht, ca. 2 Meter. Also habe ich Spanplatten in 19mm benutzt. Das obere Brett, deckt die Wasserlinie ab und lässt sich mit Stoßdämpfern aufklappen. Rechts zur Wand hin ist die Seite komplett zu und links zum offenen Esszimmer hin, ist ein Ausschnitt in der Verkleidung um durch die Seitenscheibe zu sehen, jedoch nur soweit, das der Filter nicht zu sehen ist. Außerdem wollte meine Frau einen Kamin im Schrank haben. Endergebnis sieht so aus.

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    Die Abdeckung habe ich einfach aus Doppelstegplatten gebaut. Vorher habe ich Alu Winkelleisten, mit Silikon auf das Becken geklebt und zwei Schienen gebaut, in denen die Doppelstegplatten auf und zu geschoben werden können, aber nach oben hin gesichert sind, da Frontosa ja gern mal springen. Als Beleuchtung habe ich nur punktuell zwei Chihiros LED Marine Lampen, auf die Stegplatten gestellt. Ich habe die letzten Jahre mit LEDs rum probiert und die Chihiros Marine, die ja eigentlich für Meerwasser Aquarien gedacht sind, haben in meinen Augen das perfekte Licht für Tanganijka. Durch den hohen Blauanteil und etwas rot und grünes Licht, sieht das echt super aus. Die Lampen sind original, nur habe ich dreiadrige Kabel eingelötet, um die blau/rot/grünen und die weißen LEDs, separat steuern zu können. So kann ich mit den LEDs auch eine Nachtbeleuchtung generieren und für den Tag das perfekte Licht mischen. Dieses mache ich mit dem TC420 LED Controller. Damit habe ich auch einen schönen Sonnenauf- und Untergang.

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    Weitere Technik ist nicht verbaut. Beheizt wird es durch den Kamin.

    Ok Spaß beiseite, der Kamin ist natürlich nicht echt und wird nicht warm. Beheizt wird das Becken von einem einfachen 200W Heizstab. Viel Energie sind bei 24-25Grad ja sowieso nicht nötig.

    An Pflanzen habe ich nur als Akzent eine Cryptocoryne Aponogetifolia hinter einem Felsen. Neben den aktuell 12 Blue Zaire Moba, leben noch einige Schnecken und 8 Synodontis Luccipinis in dem Aquarium. Wasserwechsel wird wöchentlich ca. 40% gemacht. Und an Futter gibt es fast ausschließlich Frost Futter, einmal am Tag. Ich verfüttere alles, was man gefroren so bekommen kann. Garnelen mögen sie nicht so, aber Mülas in allen Farben und Artemia dafür umso mehr. Ein bis zweimal die Woche gibt es etwas Forellenfutter, aufgrund der Vitaminzustätze, obwohl ich sonst kein Fan von Trockenfutter bin.



    Hier noch einige Bilder der Bewohner:

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  • Sehr schönes Becken, technisch super durchdacht. Da hat sich die Arbeit echt gelohnt. Mein Becken kommt auch von Friedeberg, absolut zuverlässiger und empfehlenswerter Betrieb.


    Ich filter über zwei eingeklebte Dreikammerinnenfilter, ist ja im Prinzip kein großer Unterschied zu deiner Filterung. Die Juwel Innenfilter sind sicherlich sehr gut.


    Echt interessante Vorstellung:thumbup:Gruss, Rene

  • Danke danke,

    Ja ich bin auch begeistert von Friedeberg, wirklich sehr schöne Verarbeitung.


    Die Juwel Filter sind echt gut, seit ich vor vielen Jahren einen abgesrpungenen Schlauch bei einem Außenfilter hatte, kommt mir keiner mehr in die Wohnung. Und damals bin ich auf die Filter gestoßen obwohl einem von allen Seiten abgeraten wird. Innenfilter seien was für kleine Anfänger Aquarien...

    Ich kann nur sagen, seit damals bekommen alle meine Aquarien Juwel Filter und sie funktionieren super. Die Standzeit ist zwar nicht so lang wie bei einem Außenfilter, aber dafür geht die Reinigung viel schneller und macht keine sauerrei.

  • Ich schätze, ungefähr die Hälfte aller Aquarianer schwört auf die verschiedenen Varianten der Innenfilter (eingeklebte Drei- oder Vierkammerinnenfilter, Filterung über die komplette Rückwand, Innenfilter der versch. Hersteller,...) die andere Hälfte eben auf Aussenfilter (Filterbecken, Topffilter,...).

    Das wird auch sicherlich immer so bleiben je nach Sicherheitsdenken des einzelnen Aquarianers auf der einen und Platzgewinn im Aquarium auf der anderen Seite. Ich persönlich habe über viele Jahre eine Vielzahl beider Varianten eingesetzt und hinsichtlich der Qualität der Filterung (Wasserwerte, Klarheit) eigentlich keine Unterschiede festgestellt.

    Dadurch, dass du deine Innenfilter voll in die Felsen integriert hast, verlierst du nur relativ wenig Platz aber einen gewissen Volumenverlust kann man halt bei Innenfiltern nicht vermeiden. Gruß, René

  • Ja das ist klar, Platz geht verloren. Wobei man das auch bei einem großen Überlaufschacht hat.

    Wie auch immer, ich für mich hab den perfekten Filter gefunden. Die Bestückung mit Filtermedien habe ich etwas angepasst und so läuft das Ding sehr gut, leise und energiesparend.