3-D Rückwand aus Epoxydharz
(von Farid Laid)
der grundaufbau beginnt mit einer ca.30cm dicken grundplatte styropor. zu empfehlen ist eine kompakte grundplatte(evtl. zusammen geklebt mit PU-schaum! die platten habe ich auf einen holzplattenwinkel mit den genauen massen gelegt.
ich verwendete ein bild aus dem internet um in etwa die felskontur hinzubekommen. die steine zeichnete ich mir dann mit einem filzer auf die platte. jeder ausschnitt bekam seine nummer(1,2,5,8,usw.) den linien entlang wird das ganze mit einer drahtsäge (schneidet, und schmilzt nicht) senktrecht geschnitten. so entstehen verschieden geformte einzelteile. ein grosses puzzle also.
rechts ist die seitenwand aufgestellt um noch teile mit pu-schaum zu verkleben/ anzusetzen.
wichtig ist dass man die zu verklebendenteile sehr gut beschwert. den schaum mit einem zersteuber etwas zu benetzen beschleunigt den härteprozess um einiges diese elemente sind nun aber alle noch gleich hoch. wieder mit der draht-tischsäge (so nenn ich sie) werden dann vereinzelt verschieden dicke flächen von den elementen abgetrennt sodass diese verschiedene höhen erhalten(relief)!!
von oben betrachtet sieht man sehr gut die senkrechten einteilungen und schnitte. das grosse stück links soll dann den weiter unten gezeigten fels ergeben
hier ein beispiel eines grossen steines. er wird als geschnittener klotz vom ganzen rausgehoben und bearbeitet
hat man das abgestufte relief vor sich kann man sich nun überlegen ob alle wände als schräge zur rückwand verlaufen sollen ober on diese auch teils überhängens sein sollen. wenn man überhängende stellen möchte. geht man folgendermassen vor.
WICHTIG und grundstein der ganzen gestaltung...die grundfläche bleibt immer als ganzes erhalten. wenn teile abgeschnitten werden dann von oben. niemals von unten da man sonst die grundplatte zerstöhrt
man nimmt den klotz von der grundfläche weg, zeichnet die schräge ein dies ergibt bestimmt zwei oder mehr (seitlich) linien denen man beim schnitt folgen muss um ganze stücke zu erhalten. wenn man nun die schräge abgeschnitten hat und man das hauptstück wieder einsetzt, wird ein teil des bodens (rückwand) fehlen...dieser teil muss vom abgeschnittenen stück flächendeckend abgeschnitten werden damit man diesen dann wieder einsetzen kann. somit hat man nun den hauptfels dem die schräge fehlt , und den bodenteil. weggeworfen wird schlussendlich nur das element das die schräge ausmacht....
kompliziert aber wenn man am schneiden ist wird man's spätestens merken wenn man auf's holz runter sieht beim wiedereinsetzen. der trick ist also immer die grundplatte bedeckt zu halten!!
na dann mal viel glück
hier z.b. der ein grosser stein, der aber in der mitte etwas hervorragen sollte...diese hervorragende stück wird also als ganzes rausgeschnitten und erhält seine eigene höhe. so kann jedes einzelne stück einzeln bearbeitet werden...es hilft sehr wenn man mittels einem filzer markierungen macht bis wo geschnitten/geschnitzt werden muss!!
schlussendlich habe ich diesen fels in 4-5 teile zerlegt. wenn er fertig geschnitzt ist kommt er als ganzes wieder an seinen platz zwischen die anderen Elemente.
etwa 30stunden später geschafft fertig geschnitzt
nach stundemlangen schnitzen ist es soweit. ich kann mit den ersten epoxanstrichen beginnen. als verstärkung habe ich im buchbindergeschäft feine gase organisiert. 1x15m!!! das ganze in kleine schnipsel geschnitten und in einer tüte zum bearbeiten bereit gestellt.
wichtig beim anmischen des harzes ist das genaue verhältnis. dieses wird nicht nach volumen sondern nach gewiicht bemessen. das messergebniss sollte so genau wie möglich sein,sodass sich später keine substanzen mehr lösen können.
arbeiten mit epoxydharz sollten draussen oder besser in einer abzugkammer gemacht werden. es empfiehlt sich unbedingt eine aktivkohle maske zu tragen!!!
ich habe den harz jeweils 30/60 angemischt also 90g pro durchgang, das reichte mir um ohne stress mein patchwork mit der gase zu beenden ohne dass das harz begann sich zu verdicken.
bei einem gesammt anstrich habe ich dann auf 60/120 erhöht da hier das auftragen schneller voran geht .
hier sieht man die rückseite der rückwand nachdem ich den styropor abgetrennt habe. um eventuelle rückstände zu isolieren, habe ich einen anstrich mit epoxy gemacht...deswegen auch der glanz.
nachdem aushöhlen der rückseite, wird die wand zuerst grundiert mit acrylharz.
danach habe ich die wand dem theatermaler in die hände gedrückt. am nächsten morgen stand ich mit grossen augen vor meiner wand... ein traum.
Zur Technik
um den pumpenteil vom rest zu trennen säge ich mir ein profil zurecht das passgenau an die wand geklebt wird. so gehe ich sicher das nur die vorgesehenen ansauggitter in funktion treten! so eine abtrennung habe ich zwei mal gemacht. die wand ist somit in drei voneinander getrennte abschnitte eingeteilt.
ich baue insgesammt zwei filterkammern. die eine bekommt ihr wasser vom oberflächenüberlauf und durch ein ansauggitter das in einem überhängendem fels eingebracht ist. eine matte filtert das wasser was von unten reinkommt eine zweite filtert das wasser was vom überlauf reinfliesst.
in der mitte der zwei matten befindet sich die pumpe die das wasser dann in den rieselfilter pumpt.
der rieselfilter ist in einem glaskasten über dem becken angebracht. das hochgeepumpte wasser rieselt zuerst durch die dritte matte und danach durch 8L syporax. ganz unten am kasten läuft es dann wieder hinter die wand. und zwar in die dritte einteilung der wand.
da diese keine pumpe besitzt entsteht ein überdruck vom einfliessenden wasser des rieselfilters. diesen überdruck nütze ich aus, um den toten teil hinter der wand langsam zu fluten. versteckt habe ich ein filtergitter in die wand eingelassen, dort wird nun 3-fach gefiltertes wasser rausströmen. so verhindere ich das sich sediment ansammeln wird, und auch wenn kann ich diesen teil beim wasserwechsel gnadenlos fluten und ausspühlen. das wasser wird widerstandslos kurz überm boden durch das gitter ausströmen!!!
DER OBERFLÄCHENABLAUF
für den rechen habe ich ein stück plexiglas mit löchern versehenund mittels heissluftföhn dem relief der wand angepasst.
den oberflächenablauf habe ich mit epoxydharz reingeklebt.
mit einem kronenbohrer habe ich dann das loch für den strömungspumpen-auslass gebohrt. 60mm!
das auslassrohr wurde mit einer feile der struktur der wand angepasst
geschafft die wand ist zuhause und muss nur noch eingebaut werden
Das becken ist nun trockengerieben und bereit für den einbau der Rückwand
einen klotzfilter habe ich zwei wochen vorm umbau im laufenden becken eingerichtet damit dieser geimpft wird, um ihn danach im ersatzbecken zu betreiben. somit verhindere ich die gefahr von nitrinbildung im provisorischen becken.
die mattenfilter vom hauptbecken habe ich mit ins ersatzbecken gepackt, dazu auch ne schaufel voll mulm. der klotzfilter hat bis am nächsten morgen sauber seine arbeit verrichtet und nun ist das becken auch klar.
glücklicher weise habe ich am vorabend ein 120x60x60 becken gekauft somit konnte ich dieses benützen um den gesammten besatz vorübergehend einzuquartieren.
die fische haben sich schon nach wenigen stunden gut eingelebt, fressen gut und verteidigen ihre neuen Territorien
schlecht organisiert verwende ich einfach alles was mir in die hände gerät um die wand bündig ans glas zu drücken. das hauptproblem kam jedoch vorm einpassen ins becken...da ich einen rieselfilter überm becken eingeklebt habe, muss ich die wand zerschneiden.
...dremel und diamant-trennscheibe, viel staub haben's dann gebracht
in der einen filterkammer wird eine eheim pumpe eingebaut mit 1200l/h. die basisplatte klebe ich mit silikon fix ins becken. an 4 ecken habe ich M5 gewiinde geschnitten. in diese kommen dann später vier gummi dämpfer die in einer zweiten platte eingelassen sind. somit verhindere ich das der brumm der pumpe auf das glas übertragen wird!
hier sieht man die gummidämpfer, diese umschliessen auch die schraube komplett!!! sonst würde der brumm über die schrauben an die grundplatte weitergegeben.
in der strömungspumpen-kammer klebe ich die halterung auch direkt ans becken. die tunze ist höhenverstellbar und somit sehr gut einzupassen.
die fertig eingebaute Tunzepumpe
das plexirohr unten kommt von der 1200er filterkammer vom anderen ende des becken und speist den rieselfilter überm becken.
der strömungspumpenauslass
faridlaid29klein.jpg
die silikonfuge zwischen rückwand und bodenplatte. mit seifenwasser glätte ich nach dem auftragen die fuge mittels zeigefinge aus.
fertig eingepasst spühle ich die wand mit kaltem wasser ab und teste die silikonfugen...etwas nach silikoniert fülle ich am nächsten morgen das becken ganz, um die filter technik zu testen....funktioniert prima!!
die tunze zieht heftig wasser an sodass ich evtl. die einlasslöcher noch etwas aufbohren muss.
die 1200er mattenfilterkammer funktioniert auch sehr gut der überlauf fliesst langsam ab und die pumpe hat genug kraft den rieselfilter überm becken zu speisen.
nach zwei tagen habe ich einen 100% wasserwechsel gemacht, den sand zurück geschaufelt und frisches temperiertes wasser aufgefüllt. die einlasslöcher an der strömungs-kammer müssen definitiv vergrössert werden da sie schon bei etwas javamoos verstopfen und das wasser dann gleich zu sprudeln beginnt!
einen tag danach habe ich die alten filtermatten im becken ausgedrückt. erneut sieht man nichts für 24 stunden. danach ist das wasser sehr klar. mit etwas flockenfutter versuche ich die wasser werte etwas zu reizen. nun ist warten angesagt. ich habe vor die fische nach 4 tagen einfahren einzusetzen. werde sie anfangs nicht füttern und dann langsam wieder den normalen rythmus aufnehmen.
warten...warten warten
Eingestellt mit der freundlichen Genehmigung von Farid Laid
http://veloofahren.ch/Aquarium/AQ.html