Aufbau eines Meerwasserbeckens

Aufbau eines Meerwasserbeckens


Hallo,



hier möchte ich euch den Bauverlauf meines Minimeers zeigen. Der Startschuss ist schon vor einiger Zeit gefallen und es ist seitdem viel gebaut, neu entwickelt und auch vieles wieder verändert worden. Fertig ist es noch nicht ganz aber das Ende naht.


Bei diesem Becken wurde und wird fast alles selbst gebaut. Was so ein Spaß kostet ..... uff... irgendwann hört man das mitrechnen auf weil es einfach nur fertig werden soll. Aber betriebsfertig ohne Tiere werden es trotz der vielen Eigenbauten um die 1500€ sein.


Zunächst einmal die groben Daten bevor es mit der Bastelei losgeht:


Hauptbecken: 100x70x50cm
Technikbecken mit Algen und Ablegerteil: 60x30x35cm
Die Beleuchtungsanlage ist nun endlich mal vom Aufbau her festgelegt ... es werden 6x 30W und 2x 39W verbaut in zwei Aufsatzmodule.


Die Kühlung des Riffs erfolgt zweistufig .... zuerst über mehrere sehr leise Lüfter in der Abdeckung und über dem Technikbecken. Sollten diese nicht mehr ausreichend Abkühlung bringen schaltet ein Kaltwassersatz zu.


Gruß Domi



Achtung!
Für Unfälle jedweder Art insbesondere mit elektrischem Strom kann keine Haftung übernommen werden. Der Nachbau erfolgt auf eigene Verantwortung!


Die Entstehung des Minimeers
Bericht und Fotos: Jetpower


Den Anfang macht natürlich der Unterbau:
Falls jemand mal nachbauen möchte.



28mm Arbeitsplatte in folgenden Zuschnitten:
4x 49x60cm
1x 49x120cm
1x 75x135cm + 1x 75x135cm in 38mm Stärke
~ 70Stk. Schrauben 4,5x80mm
+ ein paar Meter Bügelkanten für die offenen, sichtbaren Schnittflächen



Für normale Aquariengrößen ist so ein Unterbau sehr günstig, da man die Arbeitsplatten in 60cm Tiefe schon für ~16€ das Stück mit 270cm Länge bekommt. Ich habe für den Boden und die Deckplatte eine größere Tiefe benötigt und daher etwas tiefer in die Tasche greifen müssen...





Als nächstes wurde dann der Pool geliefert :)


Aus Kostengründen habe ich das Becken bauen lassen... für den Preis hätte ich nicht mal das Glas bekommen.


Die zwei von der Spedition waren sogar so nett und wollten das AQ mit rein tragen ... aber die Palette passte nicht durch die Haustür und soviel Zeit haben die Leute ja auch nicht, dass man das erstmal alles auspackt... warten ja auch noch andere sehnsüchtig auf ihre Lieferungen.


Also habe ich alles in Ruhe ausgepackt und mit einem Nachbarn ins Haus geschleppt. Am nächsten Tag wurde es dann zusammen mit Superman in den 1. Stock durch das enge Treppenhaus gewuchtet.


Sieht auf den Fotos klein aus, ist aber 100x70x50cm groß.








Als Nächstes wurde das Nebenbecken gebaut:


Darin befindet sich im Betrieb der Wärmeübertrager für den Kaltwassersatz, ein Abteil für Algen und ein weiteres Abteil für Ableger u.ä.
Gespeist wird das Becken aktiv über eine Pumpe in einer Technikkammer des Minimeers, der Rücklauf erfolgt über einen kommunizierenden Überlauf mit verstellbarem Unterdruck.




Beleuchtet werden die Algen und der Ablegerteil mit einer 15W Leuchtstofflampe.
In der Abdeckung befinden sich noch mehrere Lüfter der Verdunstungskühlung.



Und weil das gerade dazu passt gleich noch der Wärmeübertrager. Dieser wurde aus PVC-U gebaut. Verteilerbänke sind aus Vollmaterial gedreht/gefräst und hydraulisch abgeglichen für gleichen Volumenstrom in allen Rohren




Weiter ging es dann erstmal mit dem Innenausbau des Hauptbeckens:
Es wurden zwei Kammern für Abschäumer, Rückförderpumpe, Überlauf zum Refugium erstellt.
Das Wasser wird über einen Ablaufschacht und einen rechteckigen Glaskanal zum Abschäumerteil geleitet.




Links auf den Bildern befindet sich eine weitere Abtrennung aus PVC-U. Diese enthält die Pumpe für den Strömungskreisel, eine der beiden XXL-Jetpumpen (70mm Auslass) und diverse Verrohrung für die anderen Wasserleitungen. An der Platte rechts unten befinden sich die Anschlüsse für die Verrohrung entlang der Bodenscheibe zum Strömungskreisel.


Die zweite Jetpumpe befindet sich in der Ecke hinten links im Becken und ist ebenfalls an eine PVC Platte montiert ... wird dann diagonal über Eck eingeklebt.



Als das alles erledigt war wurde die linke Seite und die Rückwand komplett mit Riffkeramiken verkleidet. Dazu habe ich mir bei der Fa. Korallenwelt eine Kiste Bruchkeramik bestellt.


Hier sind die Bruchstücke ab ca. 8cm Größe ausgebreitet … abzüglich der Teile die ich schon für drei Säulen verbaut hatte und der Bodensatz des Kartons mit Teilen bis ca. 5cm



Beim Sortieren fand ich dann zufällig vier Teile die genau zusammenpassten und einen kleinen Riffast ergaben. Damit dieser von allein stehen kann hat er noch ein drittes Bein bekommen…



Weiter fanden sich noch ein vollständiger Muschelhalter/Anemonenhalter (weiß ich nicht genau was das ist) sowie einige halbe Riffäste und ähnliche astförmige Teile. Daraus entstand die erste etwas größere Säule mit vielen Verästelungen und dem schalenartigen Gebilde (Schale links oben)




Danach wurde noch eine kleine und schmale Säule mit etwa 20cm Höhe gebaut, welche im Becken direkt an einem Überhang steht und damit einen durchschwimmbaren Bogen formt.






Das waren die Sachen die ich bisher aus dem Bruchmaterial aufgebaut habe. Alles erstmal nur mit Polymerklebstoff verklebt und mit PVC Stäben gedübelt.


Zum Bohren verwende ich Glasspeerbohrer, da diese sehr saubere Löcher bohren und auch noch sehr schnell bei fast null Verschleiß.


Gesägt wird mit Wolframbestücktem Sägedraht… schneidet sehr gut und man kann ganz einfach Rundungen sägen. Zudem hält dieser im Vergleich zu Eisensägeblättern sehr lange.


Wenn alle Bauten ihre endgültige Gestalt haben werden die Verbindungsstellen und Bruchkanten noch mit weißem Portlandzement verfüllt und anmodelliert damit es nicht mehr so nach zusammengeklebten Bruchstücken aussieht ;-)


Bevor ich die Idee mit der Bruchbestellung hatte wurde schon das neue Riff an zwei Seiten mit Keramik ausgekleidet.


Dazu wurden nur 3 Rückwandsteine verwendet … der Rest sind alles ganz normale Riffplatten die ich mit einem Wolframsägedraht aufgeschnitten hatte. Dazu noch Abschnittreste und alle Fugen schön mit Mörtel aufgefüllt und strukturiert.
Dazu noch ein paar Bilder.


Vor dem Verfugen:








"Die Franzosen neigen dazu sehr dünne Steaks zu grillieren, die kaum 200g wiegen. Für mich ist das Aufschnitt" - Otto von Bismarck, 1898