Macrobrachium spec. - Ringelhandgarnelen - fiese Fischfresser?
Ein Bericht von Silke P
Macrobrachium spec., die Ringelhandganele geistert mit ihrem schlechten Ruf durch allerlei Foren und wird im oft als fieser Fischfresser dargestellt, aber stimmt das?
Die von mir gepflegten Ringelhandgarnelen haben ein eher freundliches Wesen, was sich u.a. dadurch zeigt das zum Beispiel Corydoras oder Welse nicht belästigt werden. Unfreundliche Schwanzschläge von Welsen werden durch einfachen Rückzug hingenommen, das selbst ausgewachsene Ringelhandmännchen sich wehren, habe ich nie beobachten können.
Aktive oder passive Jagd nach vergesellschafteten Fischen konnte ich ebenfalls nicht beobachten, innerhalb es letzten Jahres sind zwei altersschwache Platys im Ringelhandbecken verstorben, diese wurden einträchtig zusammen mit den Welsen gefressen. Meine Vermutung das ab dem Zeitpunkt Platys auf der Speisekarte der Ringelhänder stehen könnten, hat sich nicht erfüllt.
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Die Ernährung der Macrobrachium ist völlig unproblematisch, es wird gefressen was es gerade gibt von der Kartoffelscheibe über Mückenlarven zu Futtergranulat und Welstabs. Futterkämpfe, selbst ausgewachsener Ringelhandgarnelen, scheint es nicht zu geben, wer Futter "findet" nimmt es mit und zieht sich zurück um in Ruhe zu fressen.
Die Weibchen sind etwas kleiner als die Männchen und haben kleine Scheren, sind meist auch etwas heller gefärbt, wenn sie Eier tragen dunkeln die Damen aber oft stark nach. Die großen Bauchtaschen am Hinterleib für das Ei-Depot, kann man leicht erkennen. Die Scheren der ausgewachsenen Männchen sind leicht behaart. Manchmal zeigen adulte Alpha-Männchen eine kräftige rote Färbung.
Nach ca. 3 Wochen Tagzeit, ziehen sich die Damen zurück und tauchen dann, 1-2 Tage später ohne Brut und heller gefärbt wieder auf. Die Junggarnelen bekommt man, in einem gut bewachsen Becken mit einer ca. Größe von 0,7 cm und fast durchsichtig meist auf dem Boden zu sehen. Die Anzahl der Eier würde ich auf ca. 30 Stück schätzen, was sich wegen starken Beckenbewuchses und vorhandenen Fressfeiden (Melanotaenia) aber auch nach oben korrigieren könnte.
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Je größer sie werden, desto öfter sieht man sie. Ab 2 cm Größe verstecken sie sich kaum noch und sind überall im Becken zusehen. Kanibalismus bei verschieden großen Tieren konnte ich nicht beobachten. Beim zusammentreffen aller Altersklassen, zieht sich das jeweils kleinere Tier zurück. Die juvenilen Ringelhänder zeigen deutlich rote Scherenarme.
Endgröße ohne Scherenarme (geschätzt): 6-8 cm
Wasserwerte scheinen ihnen ziemlich egal zu sein, Hauptsache "sauber". Sämtliche bisher abgegeben Ringelhänder, scheinen sich ohne Probleme eingelebt zu haben. Todesmeldungen durch andere Wasserwerte sind bisher nicht eingetroffen, wohl aber die Nachricht das in einem kleinen Becken mit langsamen Fischen (Guppys) schon mal "zugegriffen" wurde.
Wer gern Garnelen hätte und aufgrund von größeren Fischen, keine als "Snack" angesehenen Caridinia`s pflegen kann, dem ist sei diese Ringelhandgarnele imo durchaus zu empfehlen.
Links:
Die Ringelhandgarnelen - Werner Klotz
Ringelhandgarnele - Gerd Voss