Blog-Artikel aus der Kategorie „Wasserchemie“

    Zusatzmittel in Kochsalz
    Ein Bericht von Amin aus dem Tanganjika Cichliden Forum



    Ich wollte euch ein paar wichtige Infos zum Thema Krankheitsbehandlung mit Kochsalz
    zukommen lassen. Explizit geht es mir hierbei um die Auswahl des
    richtigen Salzes.


    Vor ein paar Tagen habe ich die Tiere in einem meiner Becken mit
    handelsüblichen Kochsalz behandelt. Ich habe auf ca. 2,5 g pro Liter
    Beckenwasser aufgesalzen. Was eine übliche Dosierung darstellt.


    Am nächsten Morgen stellte ich fest, dass alle Schnecken in dem Becken
    aus dem Sandboden gekrochen waren und an der Oberfläche des Sandes
    verendet waren.


    Da ich sonst nichts verändert hatte, und das Phänomen bislang nicht
    aufgetreten ist, konnte die Ursache nur in der Salzbehandlung liegen.


    Aus diesem Grund nahm ich das Kochsalz näher in Betracht. Es handelte
    sich um ein günstiges Salz aus dem Discounter, 500 g für 19 cent.


    Und nun kommen wir zum Punkt: Als Rieselhilfe war dem Salz sogenanntes
    Natriumferrocyanid auch als E 535 bezeichnet zugemengt.

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    Der Leitwert in der Praxis
    In der letzten Zeit hört und liest man immer öfter vor allem bei Habitats- oder Artenbeschreibungen vom Leitwert.



    Die wenigen Daten und Beiträge, die man zu dem Thema findet, gehören eher zu der „harten Kost“, so dass sich bisher die wenigsten Aquarianer mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Dabei ist der Leitwert ein sehr nützlicher Hilfswert, aus dem man einiges ableiten kann.
    Gruss
    Christian
    Die Theorie


    Ohne etwas nackte Theorie geht es leider nicht.


    Die elektrische Leitfähigkeit ist der Kehrwert des spezifischen Widerstandes des Wassers. Die aquaristisch relevante Einheit ist Mikrosiemens pro Zentimeter (µS/cm). Gemessen wird die Leitfähigkeit bei 25°C, der Wert steigt pro °C um ca. 2,2 %. Moderne Messgeräte haben einen eingebauten Temperatursensor und korrigieren den Wert entsprechend.
    Die Leitfähigkeit des Wassers wird durch die Summe der darin gelösten Salze bestimmt, da diese in elektrisch geladene Ionen zerfallen, die den Strom transportieren.

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    pH Wert
    Ein Beitrag von Silke P.


    pH-Wert


    Der pH-Wert gibt die Stärke einer Säure oder Lauge an. Die pH-Skala reicht von 0 bis 14 und gibt an:


    pH 0,1,2,3 = Stark sauer
    pH 4,5,6 = schwach sauer
    pH 7 = neutral
    pH 8,9,10 = schwach alkalisch
    pH 11,12,13,14 = stark alkalisch


    Soweit ist auch alles einfach, Wasser wird also in verschiedene PH-Werte eingeteilt. Nun kommt ein kleiner Chemiekurs, zur Erklärung was es mit diesen Werten auf sich hat.


    Der pH-Wert gibt die Stärke einer Säure bzw. Lauge an; er ist also ein Maß für die Menge der H+ bzw. OH- Ionen im Wasser. H+ und OH- Ionen befinden sich im Wasser in einem bestimmen Gleichgewicht. Vermehrt man die H+ Ionen, dann nimmt der Gehalt an OH- Ionen ab; umgekehrt nimmt der Gehalt an H+ Ionen ab, wenn man die und OH- Ionen vermehrt. In neutralen Wasser befinden sich gleich viele H+ und OH- Ionen im Wasser, und zwar je 0,0000001 Mol/l (Mol ist die Einheit für die Menge eines Stoffes). Einfacher lässt sich diese Zahl als Potenz

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    Einfache Erhöhung der KH mit Natriumhydrogencarbonat
    Ein Beitrag von Jani


    Im Malawi- und Tanganjikasee ist die KH höher als die GH, warum das sein kann steht hier.



    Wollen wir ähnliche Werte im Aquarium erreichen kann man die KH auf einfache Art und Weise mit Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) erhöhen. Das ist auch von daher praktisch da auch die höheren KH Werte in den Seen auf einen erhöhten Gehalt an Natriumhydrogencarbonat zurück zu führen ist.
    Außerdem lässt sich so gefahrlos der pH Wert erhöhen was in diesen Becken ja auch ein Thema ist. Das gelöste Natriumhydrogencarbonat hat eine pH von ca. 8,4, so kann auch bei versehentlich zu hoher Dosierung der pH nicht zu weit ansteigen.
    Zusätzlich wird durch die höhere KH auch der pH Wert noch sicherer im alkalischen Bereich gehalten.


    Trotz des etwas komplizierten Namens braucht man aber zum Glück nicht den Chemikalienfachhandel aufzusuchen. Natriumhydrogencarbonat oder auch Natron genannt, gibt es als „Kaisernatron“ in jedem

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    Wieso kann die KH höher als die GH sein?
    Ein Beitrag von Jani


    Bei Einsteigern im Bereich Malawi- und Tanganjikasee kommt oft die Frage auf wieso eigentlich die die KH in den Seen größer ist als die GH, da dies per Definition der KH ja gar nicht möglich sein kann. Eine durchaus berechtigte Frage.
    Zur besseren Übersicht erst mal ein grober Überblick was im Wasser so üblicherweise gelöst ist.


    Ein "typisches" Wasser sieht frei nach Krause (Handbuch Aquarienwasser) in etwa so aus:


    Kationen in Gew. % :
    Calcium (Ca+) 64%
    Natrium (Na+) 18%
    Magnesium (Mg+) 12%
    Kalium (Ka+) 6%


    Anionen in Gew. % :
    Hydrogencarbonat (HCO3-) 80%
    Sulfat (SO4 2-) 14%
    Chlorid (Cl-) 6%


    Natürlich ist diese Aufzählung stark vereinfacht und es sind noch viele andere Stoffe im Wasser gelöst. Dies soll nur die Mengenverhältnisse verdeutlichen.
    Es gibt durchaus auch Wasser in dem mehr Chlorid als Sulfat vorhanden ist, oder mit nur 50 % Hydrogencarbonat und entsprechend mehr Sulfat und Chlorid.
    Die Schwankungen bei den Kationen

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    Wasserhärte senken
    Ein Beitrag von Jani


    Wie senke ich die Wasserhärte?


    Viele beliebte Aquarienfische wie die meisten Salmler, Barben, Panzer- und Harnischwelse kommen aus recht mineralarmen, weichen Gewässern.
    Insbesondere zur Zucht wird oft sehr weiches Wasser benötigt.
    Diese Bedingungen können wir ihnen mit unserem Leitungswasser oft nicht bieten.
    Wir haben verschiedene Möglichkeiten dies zu erreichen.


    Die gebräuchlichste Methode ist die Umkehrosmose.
    Dabei wird Leitungswasser durch eine halbdurchlässige (semipermeable) Membran gepresst. Diese Membran ist so konstruiert, dass ein Großteil der im Wasser gelösten Stoffe zurückgehalten wird, die kleineren Wassermoleküle aber relativ ungehindert hindurch gelangen können. So werden nicht nur die härtebildenden Ionen zurückgehalten, sondern auch andere Umweltgifte wie Pestizide und Lösungsmittel. Auch ein hoher Nitratgehalt wird auf unter 10 mg/l reduziert.
    Dieses gereinigte Wasser wird Permeat genannt.
    Die Membran muss aber ständig

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    Die Mischungsgleichung
    Ein Beitrag von Jani.


    Mischungsgleichung


    Wenn man entsalztes Wasser, auf welche Art auch immer, hergestellt hat und das mit Leitungswasser verschneidet, bzw. dieses dann ins Aquarium gibt, möchte man natürlich gerne wissen wie sich die Werte für GH, KH oder auch die Leitfähigkeit dadurch verändern.
    Dazu sollte man die Mischungsgleichung kennen.



    W1 x M1 + W2 x M2
    ----------------------- = Wmisch
    M1 + M2


    W = Wert z.B. Konzentration (GH, KH), M = Masse z.B. Liter



    Vereinfacht zur GH/KH Berechnung mit Osmose oder VE- Wasser
    ( W2 x M2 fällt weg, da Osmosewasser den angenommenen Wert 0 hat. )


    GH Leitungswasser x Liter Leitungswasser
    --------------------------------------------------
    Liter Leitungswasser + Liter dest. Wasser


    Beispiel 1:
    Wir fügen 7Liter Osmosewasser 2 Liter Leitungswasser mit GH 18 hinzu.


    18 x 2
    -------- = 4 Das gemischte Wasser hat eine GH von 4.
    2 + 7


    Beispiel 2:
    Wollen wir 20 L von diesem Wasser zu 80 l Aquarienwasser mit GH 18 geben, benötigen

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    Stickstoffabbau
    Ein Beitrag von Silke P.



    Stickstoffabbau


    Das Element Stickstoff (N) und die Stickstoffverbindungen Ammoniak (NH3), Ammonium (NH4), Nitrit (NO2) und Nitrat (NO3) gehören obwohl es auf dem ersten Blick evtl. nicht so scheinen mag, alle untrennbar zusammen, ändert sich ein Wert werden auch die anderen automatisch betroffen.


    Elemente und Verbindungen kommen auch in natürlichen Gewässern vor. Im Aquarium haben wir durch den erheblich stärkeren Besatz und Fischen und evtl. Wirbellosen die Aufgabe diese Werte so einzustellen, dass Vergiftungen durch hohe Schadstoffbelastungen ausgeschlossen werden können. Um das zu erreichen ist neben einer angemessenen Filterpflege*, ordentlichen Wasserwechselintervallen, kontrolliertes, dem gepflegten Fisch entsprechendes, Füttern erforderlich.


    Täglich ein wachsames Auge auf die Atmung der Fische zu werfen ist ebenfalls wichtig weil, erste Anzeichen einer zu starken Nitritbelastung des Wassers eine erhöhte Atemfrequenz (japsen) der

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    Wasserhärte
    Ein Beitrag von Silke P.


    Wasserhärte


    Das natürlich vorkommende Wasser enthält stets gelöste Stoffe. Als Härte bezeichnet man den Gehalt an Erdalkalisalzen im Wasser.


    Wasser wird in folgende Härtegrade eingeteilt:


    0 – 4 = sehr weich 12 – 18 = ziemlich hart
    4 – 8 = weich 18 – 30 = hart
    8 – 12 = mittelhart über 30 = sehr hart


    Zur Angabe von Härtegraden wird der Ca++- und Mg++-Gehalt auf CaO (Brandtkalk) umgerechnet. 1º dH (1 Grad deutscher Härte) bedeutet einen Gehalt von 10 mg CaO in 1 Liter Wasser.


    Die Härte des Wassers wird folglich durch den Gehalt an Ca++ und Mg++Ionen bestimmt. Je mehr davon natürliches Wasser aus dem Erdboden oder aus Gesteinen aufgenommen hat (aus Kalkgebirgen, kalk- oder gipshaltigen Böden), desto härter ist es. Wasser das aus Urgesteinen oder anderen verwitterten Silikaten (Gneis, Basalt, Granit) entspringt, ist weich, ebenso Regenwasser oder Kondenswasser.


    Gesamthärte – GH


    Die Gesamthärte lässt sich wie folgt einfach aufbröseln:


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    Lebensraum Mulm
    Ein Bericht von Elke Weiand.



    Viele Aquarianer bekämpfen den für sie optisch störenden Mulm,
    ohne zu wissen, das dieser eine große Anzahl sehr interessanter
    und für die Beckenbiologie und Beckenchemie wichtiger Bewohner enthält.
    Neben den für die Nitrifikation wichtigen Bakterien enthält der sich im Becken
    ansammelnde Mulm eine Vielzahl kleiner und kleinster Lebewesen,
    die sich von den die Abfallprodukte verwertenden Bakterien ernähren
    und ihrerseits wieder als Bestandteil der Nahrungskette den Fischen, Garnelen und Schnecken als Nahrung dienen.
    Hier nun eine kleine Auswahl an Tieren, die sich im Mulm eines techniklosen 12 Liter Beckens finden lassen,
    das mit Filterschlamm eines Außenfilters "angeimpft" wurde.



    Sonnentierchen









    Schlammhüpferling









    Glockentierchen




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